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Wie alles begann

Bei der Gründung des Bregenzer OreOre-Faschingsvereins, im Jahr 1956 und der Wahl des ersten Faschingsprinzen (Ore I - Otto BURGER) wurde auch der Fanfarenzug Bregenz (FZB) durch Bruno WOLFGANG (Jhg. 1929) als erstem Zugführer und weiteren 3 Bläsern und 2 Trommlern aus der Taufe gehoben.
Es waren dies:
Adi BOCH, Walter GLEISSNER, Bertl HELLRIEGEL, Alois KNAPP und Roman SEYRLING.
Die Instrumente wurden aus dem Austriahaus, wo diese seit Kriegsende gelagert wurden, geholt, vom Grünspan und den Insignien der HJ befreit und es konnte schon munter drauf los musiziert werden. Die Stücke waren zwar noch die selben, jedoch hatten sich die Auftrittsumstände gewaltig geändert: Wo früher zu Ansprachen hoher NS-Funktionäre gespielt wurde, herrschte nun frohe Ausgelassenheit unter einer Prinzenregentschaft und wo früher Soldaten marschierten, tanzte nun die dem FZ unterstellte Garde.
„Unsere Garde“ (unter dem strengen Kommando von Robert BÄNZIGER) bestand in Spitzenzeiten aus bis zu 40 hübschen Mädchen. Eine große Clowngruppe komplettierte das Auftreten des Bregenzer OreOre-Faschingsvereins in jener Zeit.
Die erste Uniform sorgte aufgrund der weißen Hosen und der Tatsache, dass jeder nur eine besaß, oft für Wasch- und Trockenbügelaktionen über Nacht, um am nächsten Tag wieder ordentlich auftreten zu können.
Mit der Zeit wollten immer mehr junge Burschen dem FZ beitreten und so mussten zusätzliche Instrumente und Uniformen angeschafft werden. Dazu benötigte man logischerweise Geld und das hatte der FZ damals natürlich nicht. Dank der Gönner Walter RHOMBERG, Heinz KUNER, Harry HOLZNER und Aldo De Bene, gelang es jedoch, das nötige „Kleingeld“ aufzubringen und den FZB auszustatten.
Auch waren damals (wie auch heute noch) die jeweiligen Prinzen sehr spendabel, sodass die FZ’ler in der Faschingszeit weder Durst noch Hunger leiden mussten. Es war sogar so, dass die FZ’ler die Gardemädchen ins „Heidelberger Fass“ einladen konnten! Die damit verbundenen Hintergedanken sollen hier jedoch nicht weiter erläutert werden...
Die Aufnahme in den erlauchten Kreis des FZ Bregenz war seinerzeit auch recht interessant: Der Kandidat (bis Mitte der 80er Jahre war der FZB ein reiner „Männerverein“) musste sich bei einer Probe vorstellen, bekam ein Instrument in die Hand und musste darauf bzw. damit gleich vor allen zeigen, was er kann. Dann zog man sich zur Beratung zurück und es wurde über die Aufnahme des Neulings beschlossen (dies musste einstimmig geschehen). Dann wurde dem Kandidaten die Entscheidung, wiederum vor allen, mitgeteilt.
Geprobt wurde damals 3 bis 4 Wochen vor Faschingsbeginn in der Musikschule Belruptstraße und später im 1. Stock des Feuerwehrhauses Bregenz-Stadt, also nur ein paar Meter weiter. Der Fasching in jener Zeit dauerte genau vom "gumpiga Donnerstag" bis zum Faschingdienstag (24 Uhr), sonst war damals noch nichts los. Dass man aber auch in dieser, für heutige Begriffe kurzen Zeit viel Spaß haben kann, versteht sich für jeden FZ'ler von selbst!
Da der FZ von damals nicht als eigener Verein organisiert war, gibt es keinerlei Aufzeichnungen, Mitgliederlisten (man kannte sich ja untereinander, das genügte), Noten oder ähnliches. Außer ein paar undatierten Fotos und den Erzählungen der Gründer, ist leider nichts mehr vorhanden.
Die Stücke von damals sind leider auch nicht überliefert, es wurde jedoch die heute noch bekannte „Laura“ gespielt, der „Fehrbelliner Reitermarsch“ und der berühmte „Hörnler“,von dem man heute nur noch so viel weiß, dass der Zug aus den Fanfaren genommen und am unteren Ende verkehrt eingesetzt wurde, dann wurde das Mundstück am freien Ende des Zuges eingesetzt – somit klangen die Fanfaren ähnlich wie Hörner, deshalb auch der Name.
Im Fasching 1960 gibt Bruno WOLFGANG sein Amt als Zugführer an Noldi WURIA ab.
Dieser sollte dem FZB dann bis 1975 vorstehen.

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